Personal Branding ist derzeit ein Trend, der vor allem auf LinkedIn viele begeistert. Mit einer starken persönlichen Marke, so die Hoffnung, kommen die Kunden schon ganz von alleine. Bei diesem Versprechen wird aber eine Kleinigkeit gerne übersehen: LinkedIn ist zwar das größte B2B-Netzwerk weltweit. Verglichen mit Google erreicht man aber nur relativ wenige Menschen. Zu einem ganzheitlichen Online Reputation Management gehört Personal SEO ebenso wie Personal Branding.
Jeden Tag gibt es mehr als 3,5 Milliarden Suchanfragen bei Google und mehr als 75 % der Personalverantwortlichen sollen, vor der Einstellung eine Google-Vorprüfung potenzieller Mitarbeiter durchzuführen. Diese Zahlen sind ziemlich erschütternd, wenn man darüber nachdenkt.
Was bedeutet Self Googling?

Self Googling (oder auch Egosurfing, Vanity Searching, Ego Searching) ist die Praxis in Suchmaschinen nach dem eigenen Namen zu suchen um Webseiten oder Social-Media-Beiträge über sich selbst zu finden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Egosurfing
Auch wenn Du Dich selbst noch nie gegoogelt hast, jemand anderes hat es getan. In diesem Sinne liegt es in Deiner Verantwortung, einen guten ersten (digitalen) Eindruck zu hinterlassen. In diesem Beitrag stelle ich die Grundlagen dar über alles, was Du wissen musst, um eine positive Online-Reputation zu schaffen, die Du verwalten und kontrollieren kannst. Aber bevor Du mit dem Aufbau von Websites und Social-Media-Profilen beginnst, lass uns mit den Grundlagen beginnen und Dein Ranking diagnostizieren.
Die eigene Online-Präsenz in 3 Schritten diagnostizieren
Wenn Du mehrere Namen öffentlich verwendest (sei es z.B. als Künstlernamen oder Pseudonyme), führe die Schritte 1 bis 3 für jeden Namen aus.
Schritt 1:
Googel Dich sich selbst
Das allererste, was Du tun solltest, ist, zu Google zu gehen und Deinen Namen in die Suchleiste eingeben und die Ergebnisse betrachten. Aber dazu ein paar Anmerkungen:
Öffne ein Inkognito-Fenster oder nutze ein Tool für eine neutrale Google-Suche (z.B. die SEO-Toolbar von ahrefs). Ziel ist es, möglichst unvoreingenommene Ergebnisse zu erhalten, da Google die Rangfolge der Ergebnisse abhängig davon ändert, wer sucht und wo sich dieser Nutzer befindet. Die eigene Suchhistorie kann einen großen Einfluss auf die Ergebnisse habe. Daher wird man eingeloggt keine repräsentativen Ergebnisse für den eigenen Namen erhalten.
Verwenden Deinen beruflichen Namen: Achte bei der ersten Diagnose Deiner Google-Ergebnisse darauf, dass Sie den Namen eingibst, den andere Leute verwenden, wenn sie nach Dir suchen. Machst Du Dir am meisten Sorgen um potenzielle Arbeitgeber? Wenn ja, verwende den im Lebenslauf angegebenen beruflichen Namen. Hast Du kürzlich geheiratet und nun einen Doppelnamen oder Deinen Nachnamen gar ganz gerändert? Wenn ja, ist es an der Zeit, herauszufinden, was es da draußen zu Deinem neuen Namen gibt. Konsistenz ist wichtig. Im Falle einer Namensänderung sollten daher immer alle Einträge überprüft werden. Betrachte diesen Namen als das Zentrum Deiner Online-Reputation.
Betrachte nicht nur die erste Seite!
Während viele Leute denken, dass nur erste Seite wichtig ist, ist es entscheidend, zu sehen, welche Arten von Ergebnisse auch auf den weiteren Seiten zu finden sind. Im SEO sprechen wir auch von SERP (Search Engine Results Pages). Wenn Du die dort aufgeführten Objekte kontrollieren kannst, kannst Du das in den kommenden Monaten zu Deinem Vorteil nutzen.
Schritt 2:
Diagnose der Such-Ergebnisse
Sobald Du Dich selbst gegoogelt hast, ist es an der Zeit, sich Ihre Ergebnisse genau anzuschauen. Werte diese Ergebnisse aus, um zu sehen, was für Informationen über Dich zu finden sind. Welche der unten aufgeführten Kategorien beschreibt die Ergebnisse am besten? Trage die Seiten, auf denen Dein Name online erscheint, in das unten stehende Schema ein.

Positiv, aber nicht relevant: Diese Kategorie ist für Ergebnisse reserviert, die von einer anderen Person (oder mehreren Personen) mit demselben Namen dominiert werden. Dieses Szenario hindert andere daran, relevante oder genaue Informationen über Dich herauszufinden! Im schlimmsten Fall könnten Benutzer Dich mit einer anderen Person verwechseln. Diese Ergebnisse verwässern Deine Brand. Nicht jeder hat das Glück einen so seltenen Namen wie ich zu haben. Auch auch bei mir gibt es andere Personen mit meinem Namen. Wer mich heute googelt wird kaum jemanden finden, aber das ist das Ergebnis von langer und nachhaltiger Arbeit.
Positiv und Relevant: Dies ist der Goldstandard. Idealerweise möchtest Du, dass die Ergebnisse, die mit Deinem Namen verbunden sind, gut gekennzeichnete, relevante und positive Inhalte über Dich sind. Wenn dies der Fall ist, haben wir unser Ziel erreicht. Aber denke daran, dass die Aufrechterhaltung dieses Zustandes Arbeit erfordert, also pflege Deine Social Media-Profile und Websites weiterhin konsequent. Du kannst durch Verlinkungen auf Deinen starken Profilen Deinen weniger starken Profilen einen push im Google Rank verpassen.
Negativ und hoch relevant: dies die schlimmste Kategorie, in der du Dich befinden kannst, weil ein oder mehrere negative Ergebnisse Dich repräsentieren. In der heutigen Welt der sozialen Netzwerke und des anonymen Austauschs passieren guten Menschen immer wieder schlechte Suchergebnisse. Es ist beunruhigend einfach, seinen Ruf beschädigt zu bekommen. Es braucht nur ein Status-Update, ein getaggtes Foto oder einen Blogbeitrag von einem verärgerten ehemaligen Mitarbeiter, um Dich in diese Kategorie zu bringen.
Schritt 3:
Erstelle einen Plan
Analyze and Optimize. Es gilt die richtigen Schlüsse aus der Diagnose zu ziehen. Die eigenen Schwächen zu reduzieren und die Chancen zu nutzen. Du musst proaktiv handeln, um Ihre Online-Präsenz zu verbessern oder zu erhalten. Im Folgenden findest Du einige Vorschläge für die nächsten Schritte, basierend auf der aktuellen Situation.
Du hast noch keine Webpräsenz und keinen Inhalt: Das erste, was Du tun musst, ist eine eigene Online-Präsenz aufzubauen. Wenn Du keinen positiven Content hast, dann gibt es keine Möglichkeit, dass dieser auf der ersten Seite erscheint. Starte einen Aktionsplan, basierend auf den unten stehenden Schritten zum Aufbau einer Online-Präsenz. Lies also einfach weiter.
Du hast negative Ergebnisse, die Deinem Ruf schaden: Vielleicht gibt es da draußen etwas, das wenig schmeichelhaft und unwahr über Sie ist, oder vielleicht werden Sie auch fälschlicherweise für einen Ex-Häftling gehalten (Pete fühlt mit Ihnen). In diesem speziellen Fall raten wir Ihnen, unsere Serie komplett durchzulesen. Achten Sie unbedingt auf unseren Artikel über Notfalltaktiken, in dem wir Ihnen die effektivsten Methoden vorstellen, um unerwünschte Inhalte von der ersten Seite zu entfernen, und mit den Mythen aufräumen, die es über die Fixierung Ihrer Suchergebnisse gibt.
Du möchtest positive Ergebnisse gerne weiter oben ranken: Vielleicht hast Du bereits eine persönliche Website, ein LinkedIn-Profil, eine Seite bei Facebook oder andere Inhalte, von denen Du möchten, dass sie gefunden werden, aber sie tauchen in den Suchergebnissen einfach nicht sehr weit oben auf. Dann musst Du mehr über die Funktionsweise der persönlichen Suchmaschinenoptimierung lernen und Dein Wissen anwenden.
Einführung in Personal SEO
(Suchmaschinenoptimierung der Personal Brand)
Was ist persönliche Suchmaschinenoptimierung (SEO)?

Suchmaschinenoptimierung oder SEO ist der Prozess der Erstellung oder Verbesserung von Online-Inhalten, um die Sichtbarkeit einer Website in den organischen Ergebnissen von z.B. Google für einen bestimmten Suchbegriff (Keyword) zu beeinflussen. Im Fall von Personal SEO ist das Keyword Dein Name.
Mit nachhaltigem Personal SEO zum Erfolg
Suchmaschinen werden mit jedem Algorithmus-Update immer ausgefeilter. Doch selbst mit diesen sorgfältig entwickelten Ranking-Methoden erzählen die Suchmaschinen nicht immer die ganze Geschichte oder sogar eine genaue, wenn es um die Ergebnisse eines bestimmten Keywords geht.
Aus diesem Grund ist Personal SEO so wichtig (ebenso wie Personal Branding). Indem Du Dich explizit darauf konzentrierst, wie Suchmaschinen Ergebnisse bewerten und wenn du guten Content produzierst hast Du die besten Chancen auf ein gutes Ranking. Wahrscheinlich kennst Du jemanden, der eine persönliche Website erstellt hat, die aber aus irgendeinem Grund nicht als Top-Ergebnis bei der Suche nach seinem Namen auftaucht.
Es gibt eine ganze Reihe von möglichen Ursachen für schlechte Ergebnisse – wie wichtig ist SEO also für Dein Unternehmen? Alles, von der Struktur einer Website bis hin zu Deiner Glaubwürdigkeit oder sogar Deinen Fähigkeiten, von der Suchmaschine gesehen zu werden, kann bestimmen, ob oder wo Du in den Rankings einer Suchmaschine auftauchst. Und es gibt großartige Möglichkeiten dafür sich online weiterzubilden.
Welche Ranking-Faktoren verwendet Google um Content zu bewerten?

Suchmaschinen verlassen sich auf Algorithmen mit Hunderten von Faktoren, um zu bestimmen, wie die Ergebnisse eingestuft werden. Darüber hinaus werden diese Algorithmen regelmäßig aktualisiert, damit die Suchmaschinen die relevantesten und hochwertigsten Ergebnisse anzeigen. Im Allgemeinen wird zwischen Onpage (Content und Technik) und Offpage (Verlinkungen oder Backlinks) Faktoren unterschieden.
Onpage Ranking-Faktoren
Dies sind Komponenten, die die Chancen einer Website auf ein gutes Ranking verbessern oder verschlechtern können und die sich direkt auf der eigentlichen Website befinden. Wenn sich der Inhalt auf der eigenen Webseite oder einer Webseite, die man unmittelbar kontrollieren kann, befindet, dann sprechen wir im SEO auch von Owned Content. Darunter fällt nicht nur die eigene Webseite, sondern z.B. auch Social-Media-Profile wie das auf LinkedIn. Diese zu meistern, wird jede Online-Reputationsmanagement- oder Branding-Strategie auf die nächste Stufe heben. Onpage-Ranking-Faktoren können in die folgenden Kategorien unterteilt werden:
Qualität und Länge des Inhalts: Wenn es um schriftliche Inhalte geht, bedeutet dies, dass Du Dich darauf konzentrieren solltest, gut geschriebene Beiträge zu erstellen. Deine Beiträge sollten originell, gründlich recherchiert und möglichst lang sein. Und wenn es um die Länge geht, gibt es zwar keine exakte Zahl. Inzwischen sagen viele SEOs, dass mindestens 1.000, besser 2.000 Wörter für stark umkämpfte Keywords notwendig sind. Idealerweise solltest Du Dich bei der Optimierung an der Länge der Texte Deiner Konkurrenz orientieren. Und denke daran, dass Suchmaschinen wie Google schlechte Grammatik und einen Mangel an Originalität erkennen können. Ziele also darauf ab, etwas von Wert zu schreiben. Wenn Du dies richtig machst, werden Du feststellen, dass Du Deine persönlichen SEO-Ergebnisse viel effektiver beeinflussen kannst. Je nachdem in welcher Branche Du arbeitest, solltest Du den Umfang Deines Contents planen. Nicht immer wird es notwendig sein besonders viele und lange Artikel zu schreiben.
Relevanz: Halte Deine Inhalte auf dem neuesten Stand (mindestens auf monatlicher Basis). Dies zeigt, dass Deine Seite aktiv ist, aber es bedeutet auch, dass Deine Inhalte das Potenzial haben, sich durchzusetzen, wenn sie relevant und zeitgemäß in Bezug auf die Themenwahl sind.
Struktur der Seite: Jeder Inhalt im Web wird durch eine Reihe von Code unterstützt – Dinge wie HTML, CSS, JavaScript, PHP und so weiter. Es ist wichtig zu verstehen, dass Suchmaschinen den Code einer Webseite lesen und daraus die Webseite rekonstruieren (wir sagen auch rendern). Probleme entstehen, wenn Menschen großartige Inhalte erstellen, aber die Seite so schlecht strukturiert ist, dass die Suchmaschinen nicht in der Lage sind, richtig mit der Website zu kommunizieren und daher keine Ahnung haben, worum es auf der Seite wirklich geht. Um dies zu verhindern, musst Du auf das Gesamtlayout Deiner Website achten, wenn Du Deinen Code strukturierst, die Sitemap oder die Navigation der Seite erstellst und vieles mehr. Da ich selbst auch kein Programmierer bin setze ich beim Bau meiner Webseiten auf WordPress. So kann ich mich auf die Erstellung von hochwertigem Content und das Marketing konzentrieren. Den meisten meiner Kunden empfehle ich das gleiche Vorgehen. Zusätzlich zu den Auswirkungen der Struktur auf die Art und Weise, wie eine Suchmaschine versucht, mit Deiner Website zu interagieren, solltest Du auch den Benutzer berücksichtigen. Achte darauf, dass die Struktur so einfach wie möglich ist! Wir sprechen auch von einer guten User Experience (UX).
Platzierung: Es gibt bestimmte Stellen auf der Seite, die von Suchmaschinen als wichtiger angesehen werden als andere, also ist das die Stelle, an der Du Deinen Namen einfügen solltest. Dazu gehören die nach außen hin sichtbaren Bereiche – die URL, die Seitenüberschriften – sowie die Bereiche im Backend – Titel-Tags, Überschriften-Tags, Meta-Tags und Beschreibungen. Füge Deinen Namen ein, wo dies sinnvoll ist, aber stelle sicher, dass Du Deine Seite nicht übermäßig optimierst, da dies zu Abstrafungen durch Suchmaschinen führen kann.
Keywords: Diese Wörter oder Phrasen (in diesem Fall Dein Name) sind sehr wichtig, wenn es um Onpage-SEO-Faktoren geht. Auch wenn die übermäßige Verwendung von Schlüsselwörtern an Stellen, an denen sie keinen Sinn ergeben, Deinen Bemühungen schaden kann, musst Du diese Wörter sowohl in den erstellten Inhalten als auch in die Metadaten der Website einbauen. Achte auch hier auf die Keyword-Dichte – stopfen Sie das Keyword (Deinen Namen) nicht in jeden Winkel Ihrer Website, sondern verwende es dort, wo es Sinn macht.
Offpage Ranking-Faktoren
Backlinks/Inbound Links: Lassen Sie uns mit den Grundlagen beginnen. Backlinks (oder inbound Links) sind alle eingehenden Hyperlinks von einer Webseite zu einer anderen Webseite. Sie haben sowohl für die persönliche Suchmaschinenoptimierung als auch für traditionellere SEO-Kampagnen ein großes Gewicht. Nachdem Googles Algorithmus-Update Penguin damit begann, bestimmte Websites abzustrafen, die extreme und unnatürliche Taktiken bei der Gewinnung von Backlinks verwendeten, begannen eine Menge Fehlinformationen über den Wert eines Backlinks zu kursieren. Wenn Du Deine Präsenz jedoch auf die richtige Art und Weise aufbauen willst, ist es immer noch sehr wertvoll, organische Backlinks zu Deiner Seite zu erhalten, solange diese von hochwertigen, autoritativen Websites stammen. Wie Du einige natürlich Backlinks bekommen kannst erkläre ich weiter unten in diesem Beitrag.
Social Shares: Wenn es um Offpage-Faktoren der persönlichen Suchmaschinenoptimierung geht, gehen Brancheninsider davon aus, dass das Teilen einer Seite auf Social-Media-Plattformen und das Generieren von Engagement der Schlüssel zur Verbesserung der Sichtbarkeit der Seite in den Rankings ist. Es ist jedoch nicht genau bekannt, wie soziales Engagement und Teilen in Bezug auf Suchmaschinen gewichtet wird. Auch ohne diese Metrik sehen wir den Wert der Förderung von Aktivitäten über Social Media-Plattformen, da es den Traffic auf Inhalte lenkt, Dir erlaubt, mit relevanten Personen zu interagieren und Dich zugänglich und in Deiner Branche engagiert erscheinen lässt. Ich kann für Beiträge, die ich auf LinkedIn teile, immer einen deutlichen Schub an Besucherzahlen erkennen. Nutze für Dein Personal Branding auch andere Social Media Profile. Für manche Themen habe ich auch auf dem guten alten Facebook bereits ordentlich Klicks bekommen.
Bleibe am Ball
Wenn es um persönliche SEO geht, ist es wichtig, daran zu denken, dass sich die Best Practices ständig ändern. Es ist jedoch klar, dass der Zweck eines jeden Updates darin besteht, dass die Suchmaschinen ihre Fähigkeit verbessern, glaubwürdige, autoritative Websites und Profile zu identifizieren. Vermeide also Black-Hat-SEO-Taktiken, sonst könntest Du mit einer OOP (Over-Optimization Penalty) bestraft werden. Black-Hat-SEO ist der Einsatz von aggressiven SEO-Strategien, die sich nur auf Suchmaschinen konzentrieren – nicht auf ein menschliches Publikum. Diese Techniken ignorieren die Richtlinien der Suchmaschinen. Ein SEO-Experte versteht die Natur der Algorithmen von Suchmaschinen. Dieser Vorteil erlaubt es ihnen, Strategien zu entwickeln, um das Suchmaschinen-Ranking einer Website zu erhöhen. Wenn Du Dich selbst darum kümmern möchtest dann musst Du lernen, wie Suchmaschinen funktionieren und wie sie Websites bewerten.
Die personalisierte Suche
Google versucht, eine persönliche Suchmaschine (Personal Web Search oder kurz PWS) für jeden seiner Nutzer zu bauen. Google nimmt das vergangene Online-Verhalten, auf das sie Zugriff haben, um ein individuelles Suchergebnis zu generieren. Übrigens unabhängig davon ob man einen Google-Account hat oder nicht.
Der Grund, warum ich Googles Streben nach einer echten persönlichen Suchmaschine erwähne, ist, dass es oft die Ergebnisse verzerrt, die Du sehen kannst. Das bedeutet, dass Du vielleicht denkst, dass Deine persönlichen SEO-Bemühungen extrem effektiv sind. Du aber in Wirklichkeit nur eine persönliche Suchmaschinen-Darstellung der Ergebnisse siehst, von denen Google denkt, dass sie sehen willst (aka Ihre eigene Website). Dann bist Du in Deiner eigenen Suchblase gefangen.
Es gibt ein paar Möglichkeiten, dies zu umgehen und anstelle einer personalisierten Suche genaue Informationen zu erhalten. Eine Möglichkeit ist, den Inkognito-Modus Ihres Browsers zu verwenden, wenn Du Deine Ergebnisse abrufst. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, ist aber nicht perfekt.

Besser ist es ein Tool wie die ahrefs Toolbar zu verwenden. Im obigen Screenshot ist das Chrome Plugin im Einsatz. Du bekommst so auch gleich ein paar interessante Metriken zur Suche mitgeliefert. Wenn Du international aktiv bist, kannst Du so auch schnell Dein Ranking für Österreich oder Frankreich abrufen.
Alternativ kannst Du die natürlich Deinen Suchverlauf aus Deinem Google Konto löschen, Dich aus Deinem Google Account ausloggen oder die Funktion gleich ganz deaktivieren. Zusätzlich würde ich dann aber noch einen VPN Dienst empfehlen. Sonst trackt Google über die IP Adresse munter weiter. Wem das zu aufwendig ist, empfehle ich eine der obigen Alternativen.
Grundlagen für die eigene Online-Präsenz in 3 Schritten
Schritt 1:
Registriere Deine Domain (dein-name.de)
Der Kauf Deines Domainnamens ist möglicherweise der wichtigste Schritt, den Du unternehmen kannst, um die Kontrolle über Deine Online-Präsenz zu erlangen. Mit nur knapp 10 pro Jahr ist der Kauf Deines Domainnamens eine Investitionsmöglichkeit, die Du Dir nicht entgehen lassen solltest. Um Deine Domain zu kaufen, kannst Du Dir einen beliebigen Registrar raus suchen. Du solltest dabei nur drei Dinge beachten:
- Die Preise können je nach Anbieter sehr unterschiedlich sein,
- Du musst die Domaineinstellungen, wie z.B. DNS, frei konfigurieren können und
- der Anbieter sollte nicht zu klein/unprofessionell sein, da Du Probleme bei der Verlängerung z.B. im Falle der Insolvenz des Anbieter, vermeiden möchtest.
Ich persönlich nutze mehrere Domain-Anbieter. Gute Erfahrungen habe ich beispielsweise mit All-Inkl* gemacht. Hier habe ich insgesamt 10 Domains und nutze den Anbieter auch für kleinere WordPress-Projekte. Für einige beliebte TLDs (Top Level Domains) wie z.B. .bio oder .me bin ich noch bei name.com*. Für einige Domain-Endungen gibt es hier deutlich günstigere Preise. Wenn Du folgenden Link verwendest, dann erhältst Du bei name.com zudem noch einmal 4.08 € auf Deine Bestellung (und ich erhalte den gleichen Betrag gutgeschrieben). Für Domains nutze ich außerdem noch Checkdomain*, hier gibt es ähnlich wie bei name auch eine gute Domainsuche mit Vorschlagssystem. Mit dem Link zu Checkdomain erhältst Du einen 8€ Gutschein für Deine erste Buchung.
Wenn Du Dich für eine Domain entscheidest, denke daran, dass Du Dich auf den Namen konzentrierst, nach dem die Leute am ehesten suchen werden. Das ist Dein Keyword. Wie bereits erwähnt, muss auch Dein Domain SEO konsistent sein. Ich verwende für meine Homepage z.B. mihael-duran.de. Den Bindestrich habe ich gewählt, da mein Nachname in Deutschland nicht sehr weit verbreitet ist und der Vorname hier zwar sehr bekannt ist, aber eben in einer anderen Schreibweise. Für viele Namenskombinationen ist es besser den Bindestrich wegzulassen. Und zwar immer dann, wenn Vor- und/oder Nachname als solche zu erkennen sind. Um eventuelle Probleme Schreibfehlern zu vermeiden ist es zudem sinnvoll Domains mit falschen Schreibweisen zu registrieren und auf die Homepage weiterzuleiten. Wer dann z.B. michael-duran.de eingibt, wird auf meine Seite umgeleitet.
Auswahl der Domain-Endungen: In Bezug auf die Endung ist die entscheidende Frage ob Du national oder international tätig bist. Im internationalen Kontext ist die .com Endung am Besten. Bist Du überwiegend in Deutschland aktiv, dann ist es die .de. Weitere beliebte Domain-Endungen sind .bio, .name oder .me. Ist man beschränkt international tätig, z.B. in der Europäischen Union dann kann auch die Endung .eu wertvoll sein.
Wunsch-Domain bereits vergeben? Komplizierter wird es, wenn man keinen seltenen Namen besitzt und die Wunschdomain bereits vergeben ist. Als ersten sollte man hier versuchen ob nicht der Vor- bzw. der Nachname alleine noch frei ist. Bei name.com* kannst Du zudem auch eine offene Suche starten, bei der Dir dann nicht nur sehr viele freie Domain-Endungen angezeigt werden. Du bekommst auch direkt Angebote für sogenannte Premium-Domains. Das sind dann nicht frei verfügbare Domains, die zu deutlich höheren Preisen, aber noch registriert werden können. Ich habe mal für den in Deutschland häufigen Namen Markus Müller eine Suche auf name.com* eingegeben:

Erscheint bei den meisten Domain-Anbietern für die Domains markusmueller.com und markus-mueller.com lediglich, dass diese Domains bereits vergeben sind, erhalten wir hier die Möglichkeit, diese Domains zu erwerben. Natürlich zu sehr hohen Preisen. Mir persönlich wären 6.479,50 $ zu viel für eine Domain, auch wenn sie noch so gut ist. Aber 845,83 $, wenn es hier um den eigenen Namen geht. Das sollte vielen da draußen eine Überlegung wert sein.
Selbst, wenn Du noch keine persönliche Webseite erstellen kannst oder möchtest, ist es sehr sinnvoll zumindest schon einmal die Domain zu registrieren. Wenn Du Deine Domain für Deine E-Mails verwendest hast Du bereits einen persönlichen Brandingfaktor. Oder denkst Du nicht, dass eine E-Mail nach dem Schema kontakt@deinedomain.de professioneller wirkt als dein.name@gmx.de?
Schritt 2:
Erstelle eine persönliche Website
Sobald Du Dine Domain erworben hast, ist es an der Zeit, einen persönlichen Hub im Web zu erstellen, in dem Du Deinen beruflichen Lebenslauf und, sofern passend und gewünscht, Deine Interessen darstellen kannst. Heute kann jeder seine eigene persönliche Website erstellen, ohne technische Kenntnisse zu haben. Es gibt eine Vielzahl von Optionen. Ich selbst nutze sehr gerne WordPress. Es ist einfach einzurichten, erlaubt aber auch eine Menge Anpassungen, während Du Deine persönliche Identität online entwickelst. Das bedeutet, das Design und das Layout der Website ändern, wenn Du Dich mehr und mehr mit der Funktionsweise von WordPress vertraut machst. Beim Erstellen der Inhalte solltest Du die Grundlagen der Personal SEO aus diesem Beitrag beachten.
Im ersten Schritt muss die persönliche Webseite noch nicht sehr umfangreich sein. Es ist besser eine kurze Visitenkarte als Homepage zu besitzen als gar nichts. Damit Du optimal für Deine Personal Brand profitieren kannst, sollte die Homepage mindestens folgende Elemente beinhalten:
- eine Seite über Dich, mit beruflichem Lebenslauf und bisherigen Jobs,
- eine Seite, auf der Du Deine Qualifikationen und Auszeichnungen zeigen kannst,
- eine Seite mit Deinem Angebot,
- eine Möglichkeit Dich zu kontaktieren oder Dir direkt eine Nachricht zu schicken,
- ein gültiges Impressum und eine korrekte Datenschutzerklärung.
Schritt 3:
Nutze Social-Media-Profile
Die Erstellung einer eigenen Website ist ein wichtiger Schritt ist, um ein starkes Fundament für Ihre Online-Präsenz zu schaffen. Social Media kann eine sehr wichtige Rolle dabei spielen Traffic auf Deine Website zu lenken. Wie wichtig Social-Media-Profile für SEO sind ist umstritten. Einfach nur ein paar Profile anzulegen wird keiner Webseite einen enormen Schub verpassen. Natalia Wiechowski beschreibt das LinkedIn Profil in Ihren Seminaren und Vorträgen immer als Landing Page. Aus SEO-Perspektive ist dies vollkommen richtig. Es gilt potentiell aber auch für alle anderen Profile in sozialen Netzwerken. Kurz gesagt, willst Du Deine Online-Präsenz in den Google-Suchergebnissen sichtbarer machen, dann ist die Erstellung professioneller Social-Media-Profile unerlässlich.
Obwohl der Beitritt zu sozialen Netzwerken ein notwendiger erster Schritt ist, um die Grundlage für Ihre Online-Präsenz zu schaffen, Du alle relevanten Profile so gut wie möglich ausfüllen. Ein leeres Profil ist wertlos. Du willst, dass Google Dein Profil findet? Dann fülle es mit so vielen relevanten Informationen wie möglich. Relevante Informationen können Dein Name, Dein Standort und verschiedene Beschreibungen in den Biografieabschnitten sein. Und insbesondere solltest Du immer einen Link zu Deiner neuen Website setzen! Überprüfe auch die Privatsphäre-Einstellungen. Deine Profile sollten nicht so eingeschränkt ist, dass sie von Suchmaschinen nicht gelistet werden. Du musst Dir daher stets bewusst sein, welche Informationen öffentlich zugänglich sind. Nimm Dir also etwas Zeit, um die Datenschutzeinstellungen zu verstehen und wie sie sich möglicherweise auf Deine Platzierungen in den Suchergebnissen auswirken.
Jedes Profil über Dich ist eine neue Chance einen weiteren Platz in den Suchergebnissen zu erobern. Anders als es viele Personal Branding Experten auf LinkedIn empfehlen sich nur auf eines oder wenige soziale Netzwerke zu konzentrieren, ist es aus SEO-Perspektive vorteilhaft mehrere, gut gepflegte Profile zu besitzen. Natürlich musst Du nicht in jeden sozialen Netzwerk gleich aktiv sein. Letztlich ist es zudem immer zu empfehlen in einem Profil seine anderen Profile zu verlinken. Viele soziale Netzwerke haben genau dafür vorgesehene Felder um die Profil-Links einzutragen. Also packt Eure verstaubten Profile auf Facebook, Twitter, Xing und anderen Social Media Plattformen aus, aktualisiert Eure Informationen und setzt einen Link auf Eure neue Homepage. Wenn Ihr dann noch auf die Verlinkungen der Social Media Profile untereinander achtet, dann sendet Ihr ein starkes Signal für Eure Personal Brand an Google.
Werde ich nun mit Kundenanfragen überrannt?
Wenn es um SEO geht, gibt es leider keinen genauen Zeitplan dafür, wann die der erstellte Content beginnt zu ranken. Es hängt wirklich davon ab, wie verbreitet oder konkurrenzfähig Dein Name ist und welche Art von Inhalten bereits unter diesem Namen existiert. Es ist jedoch gut möglich, dass Du bereits nach einem Monat viele der von Dir kontrollierten Objekte auf der ersten Seite der Google-Suchergebnisse siehst. Aber bedenke: es hängt wirklich vom aktuellen Stand der Ergebnisse für das Keyword (Deinem Namen) ab.
Ich hoffe, dass dieser erste Einstieg in das Thema Personal SEO für viele Leser hilfreich ist. Also schreibe mir in den Kommentare ob Du bereits Personal SEO betreibst und welche Tipps Du für Deine Personal Branding Strategie mitnehmen konntest!